San Gaudenzio
Oberhalb von Casaccia steht die Ruine der bekannten Kirche San Gaudenzio.
Bereits im Jahr 831 gibt es das erste schriftliche Zeugnis einer Kapelle an diesem Ort. Sie wird im Kaiserlichen Register erwähnt und war bereits zur Zeit von Karl dem Grossen als Wallfahrtskirche ein beliebtes Ziel für Pilger. Das heutige Gebäude wurde 1518 im spätgotischen Stil auf den Ruinen älterer Gebäude errichtet. Als die Reformation das Bergell erreichte, stiftete Vergerio im Mai 1551 die Bevölkerung an, das heilige Gebäude zu zerstören. Die Bilder und Reliquien wurden entweiht und in die Orlegna geworfen. Bis zum Jahr 1738 diente die Kirche noch als Begräbniskirche.
Heute kann man aus ihrem Inneren den Himmel erblicken, da das Dach nicht mehr existiert. Die Faszination, die von diesem Ort ausgeht, ist jedoch bis heute erhalten geblieben.
Die Überlieferung berichtet, dass Gaudenzio im 4. Jahrhundert ins Bergell kam. Man weiss nicht genau, ob er aus dieser Gegend stammte oder in Novara geboren wurde. Im Tal begann der Heilige zu predigen und die Heiden zu bekehren. Nicht alle folgten seiner Lehre – seine Kritiker bezichtigten ihn jedoch der Verschwörung gegen die örtlichen Behörden. Der Legende nach schlugen sie ihn, schleppten ihn in einen dichten Kiefernwald und schlugen ihm schliesslich, wahrscheinlich in der Nähe von Casaccia, den Kopf ab. Darauf soll der Märtyrer mit beiden Händen sein Haupt aufgehoben haben und noch etwa 180 Meter bis zu dem Ort gelaufen sein, wo sich heute seine Wallfahrtskirche befindet. Dort begruben ihn barmherzige Christen und errichteten eine Kapelle. San Gaudenzio wurde von Papst Urban IV. (1261-1264) heiliggesprochen und im Jahr 1518 zum Schutzpatron des Gotteshausbundes ernannt.
San Gaudenzio - Audioguide Graubünden Hike Weitere Informationen: www.sangaudenzio.ch